Was tun, wenn das Baby schreit?

22 Apr, 2019

Das Baby schreit am häufigsten in den ersten Lebensmonaten. Da die Häufigkeit der Schreiattacken nach dem dritten Monat bei den meisten Kindern zurückgeht, werden diese auch als Dreimonatskoliken bezeichnet. Wenn ein „Schreibaby“ Mama und Papa den ganzen Tag (oder die ganze Nacht) wachhält, fühlen die sich oft überfordert. Insbesondere nach einem langen Tag mit dem Neugeborenen oder bei der Arbeit kann es für die Eltern sehr nervenaufreibend sein, wenn sie in der Nacht wegen des Geschreis um ihren Schlaf kommen. In ihrer Verzweiflung fragen sich viele Eltern: „Wie kann ich mein Baby beruhigen?“

Erstes Gebot zum Baby beruhigen: Ruhe bewahren

Je länger und häufiger das Baby schreit, desto häufiger neigt man als Elternteil dazu, die Beherrschung zu verlieren. Das erste Gebot, wenn Euer Schatz Euch nachts mal wieder aus dem Bett schmeißt, lautet also: Ruhe bewahren und nicht die Nerven verlieren! Um eine Überbelastung zu verhindern, solltet Ihr Euch nach Möglichkeit untereinander abwechseln und dafür sorgen, dass beide Elternteile zwischenzeitlich auch mal Verschnaufpausen einlegen können.
Das Elternteil, das an der Reihe ist und bei dem die Schreikrämpfe extremere Ausmaße annehmen, sollte erst einmal tief durchatmen und womöglich kurz vor die Tür gehen. Auch wenn es schwerfällt – durch einige tiefe Atemzüge könnt Ihr Euren Körper und Euren Geist entspannen und verhindert, dass Ihr gereizt oder wütend auf Euer Schreibaby reagiert.
Euer Kind lernt erkennt intuitiv Eure Gefühlslage und wenn Ihr Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, hat das eine beruhigende Wirkung und trägt dazu bei, dass sich das Kind schneller beruhigt. Wenn Ihr gestresst oder gereizt reagiert, irritiert dieses das umso mehr und kann die Situation weiter verschärfen. Also, auch wenn es oftmals schwerfällt, versucht Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, wenn Ihr Euer Baby beruhigen wollt.
Wenn Ihr Euch überfordert fühlt, ist dies keine Schande! Freunde und Familie zu Rate zu ziehen und zur Unterstützung zu holen, verschafft Euch eine wohlverdiente Auszeit und entlastet. Diese können dem Kind oftmals mit etwas mehr Geduld und Verständnis begegnen als Ihr, wenn Ihr bereits seit Tagen erschöpft seid und langsam die Geduld verliert. Vielleicht vertraut Ihr Euren Schatz Freunden, Familie oder guten Bekannten an und macht einen kurzen Spaziergang oder Mittagsschlaf um Euren Tank neu aufzufüllen.
Ganz wichtig! Versucht auf keinen Fall, Euer Baby durch Schütteln zu beruhigen. Denn dies zieht schwerwiegende körperliche Schäden für das Kind nach sich und kann sogar tödlich enden! Tut dies unter KEINEN Umständen.


Der Ursache auf den Grund gehen

Wenn Ihr Euer Baby beruhigen wollt, solltet Ihr Euch zuerst fragen, warum es schreit. Das klingt zwar etwas banal und offensichtlich, gerät jedoch immer wieder in Vergessenheit. Insbesondere dann, wenn Ihr bereits mehrere Tage unter Schlafentzug leidet. Wenn Ihr merkt, wie das Schreien der Kleinen euch stark verärgert und Ihr das Bedürfnis verspürt, diesem in einer lauteren Tonlage zu begegnen, macht Euch bewusst: Euer Kind möchte Euch nicht etwa verärgern, ihm liegt etwas auf dem Herzchen. Da Eurem Kleinen in diesem Alter leider keine andere Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung steht, greift es bei fast jedem Weh-Weh auf das Schreien zurück um Euch zu sagen: Mama, Papa, bitte helft mir!

Woran liegt es, dass Euer Baby schreit?

Wenn Euer Baby schreit, kann dies verschiedene Gründe haben. Die häufigsten Gründe für das Schreien sind:



Baby schreit


♡ Hunger

♡ Müdigkeit

♡ Eine volle Windel

♡ Schmerzen

♡ Verlangen nach Zuneigung

Wie könnt Ihr Euer Baby beruhigen?

Bei Hunger: Gerade in den ersten Wochen und Monaten schreit Euer Baby oftmals, weil es Hunger hat und an die Brust, beziehungsweise die Flasche will. Gerade bei Wachstumsschüben kann es schon mal vorkommen, dass es sehr oft hungrig ist und sich daher oft zu Wort meldet. Außerdem hat das Stillen und Trinken an der Brust eine beruhigende Wirkung. Wenn Euer Baby satt ist und das Schreien dennoch nicht nachlässt, gibt es womöglich einen anderen Grund dafür, dass es schreit.

Bei Müdigkeit: Neugeborene brauchen gerade in den ersten Lebensmonaten eine Menge Schlaf und es kann lange dauern, bis sie sich an einen Schlafrhythmus gewöhnt haben, bei dem sie die Nacht durchschlafen und Mama und Papa nachts nicht aus dem Bett holen. Dinge, die für uns ganz selbstverständlich sind – z. B. der Übergang vom Hunger- zum Sättigungsgefühl oder von der Schlaf- zur Wachphase müssen sich erst einmal einspielen und sind keinesfalls selbstverständlich. Wenn die Kleinen übermüdet sind oder nicht einschlafen können, reagieren sie darauf häufig mit Geschrei. Womöglich ist Euer Schreibaby gerade also nur zu aufgedreht um einzuschlafen und aus diesem Grund verärgert. Damit Euer Kind besser einschläft ist es ratsam, es so früh wie möglich langsam an Routine und Rituale zu gewöhnen – das Vorlesen vor dem Einschlafen, austoben ein paar Stunden vor dem Vorlesen und Stillen an einem „Standard-Platz“ helfen dem Kind dabei, sich an die eingangs beschriebenen Rituale und Abläufe zu gewöhnen.


Bei einer vollen Windel: Wenn Euer Kind weder müde noch hungrig ist, dann ist womöglich eine volle Windel der Grund, warum es sich lautstark zu Wort meldet. Hierbei gilt: lieber zu oft nachschauen, als zu wenig – denn nicht jedes Baby empfindet eine volle Windel als störend und manche Kinder melden sich womöglich trotz voller Windel nicht.

Bei Bauchschmerzen: Vielleicht leidet Euer Kleines aber auch unter Schmerzen – z. B. Bauchschmerzen: In diesem Fall solltet Ihr das Bäuchlein von dem Baby sanft massieren und streicheln oder eine Wärmflasche auflegen. Durch die Wärme und den Hautkontakt baut das Kind Vertrauen zu euch auf und das unangenehme Bauchgefühl oder die Blähungen lassen sich gleich viel leichter ertragen. Wenn Ihr vorsichtig die Beine von Eurem Kleinen bewegt, sorgt das ebenfalls dafür, dass sich unangenehme Bauchgefühle legen und die Kleinen von ihren Weh-Wehchen abgelenkt werden. Der Hautkontakt, den das Baby bei den Berührungen bei der Massage oder dem Bewegen der Beine spürt, hat ebenfalls eine beruhigende und entspannende Wirkung auf das Kind.
Wenn Babys zwischen 4-7 Monaten alt sind, bekommen sie die ersten Zähnchen – sie zahnen also. Das tut oft ganz schön weh. Kein Wunder also, das hier so manch ein Baby schreit. Hierzu findet Ihr in unserem Blog einen separaten Artikel, der Euch zeigt, wie Ihr die Zahnungsschmerzen Eures Kindes lindern könnt.

Baby schreit

Beim Verlangen nach Zuneigung: Wenn die Kleinen in den ersten Wochen und Monaten die Welt entdecken, ist das für sie ganz schön aufregend. Aus diesem Grund sehnen sich die Kleinen nach einem Stück Vertrautheit und Konsistenz. Was eignet sich da besser als die Liebe, Nähe und Sicherheit von Mama und Papa? Manchmal, wenn Euer Kind sich einsam fühlt, sehnt es sich genau danach. Daher ist es immer eine gute Idee, den Kleinen in Euren Armen zu schaukeln oder bei Euch auf die Brust oder den Bauch zu legen. Das Kind spürt Eure Wärme und Euren Herzschlag, was dafür sorgt, dass es sich sicher und geborgen fühlt. Wenn es spürt, dass Euer Herzschlag ruhig ist und Ihr beruhigende Worte sprecht oder Töne von Euch gebt, vergisst es oft schnell sein Aua oder Weh-Wehchen. Euer Schatz begreift langsam, dass Ihr für ihn da seid und es sich gänzlich auf Euch verlassen kann. Das Kind entwickelt ein Urvertrauen.


Wenn das alles nicht hilft?

Was, wenn das alles nicht hilft? Ihr habt die Windeln Eures Schatzes gewechselt, ihn im Arm geschaukelt und gefüttert und die Tränchen werden immer noch nicht weniger?” Wenn Ihr sichergestellt habt, dass es saubere Windeln und keine körperlichen Schmerzen oder Beschwerden hat, könnt Ihr darüber nachdenken, den Schnuller oder Nuckel zu geben. Das Saugen am Schnuller kann Euer Baby beruhigen und hilft den Kindern oftmals beim Einschlafen. Wenn das Kind zahnt und aufgrund der Zahnungsschmerzen schreit, dann ist der Nuckel doppelt praktisch: Denn durch das Saugen auf dem Schnuller lindert das Kind seine Schmerzen und lenkt sich von ihnen ab.
Eine weitere hilfreiche Taktik ist es, Euer Kind von dem, was ihm Angst bereitet, abzulenken. Das könnt Ihr tun, indem Ihr es rhythmisch auf Eurem Arm hin- und herschaukelt oder es auf eine lustige Art und Weise unvorbereitet überrascht. Wenn Papa lustige Geräusche macht oder das Kind gekitzelt wird, dann vergisst es oft, was ihm Sorge bereitet hat und ist wieder neugierig und auf etwas Anderes konzentriert. Auch wenn Eltern ihrem Schatz ein Lied vorsingen, kann dies die Laune bessern. Egal, ob melodisch, auf oder neben dem Takt – Eure Kleinen mögen den Klang Eurer Stimme und empfinden dadurch Sicherheit und Geborgenheit. Wenn keine akuten Notfälle wie Hunger, eine volle Windel oder Bauchschmerzen vorliegen, reicht das oftmals bereits aus, um das Wohlbefinden wiederherzustellen.
Wir hoffen, dass unsere Tipps Euch dabei weiterhelfen, Euer Schreibaby zu beruhigen und dafür sorgen, dass Ihr auch in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt!


Liebste Grüße,

Dein Schnullerketten-Liebe Team ♥